01 / 979 10 83 Kontakt

Wiener Grundwissen

Sprechen Sie Wienerisch?

Wie ein kleines „Oida“ Situationen auflockert oder auch nicht.
Unser Patient Alex, der als Redakteur bei unserer PatientInnenzeitung tätig ist, hat einen lesenswerten Artikel über den Ausdruck „Oida“ verfasst.
Wer von uns kennt oder verwendet es nicht: das „Oida“. Woher genau und warum dieses Wort so geläufig geworden ist, ist nicht so einfach zu sagen. Den Ursprung kann man zum Beispiel in der Deutschen Rap und Hip-Hop Szene der 70er und 80er sehen, wo der Begriff „Alter“ in vielen Textzeilen vorgekommen ist. Da wir hier in Wien sind, wurde aus „Alter/Alte“ recht zügig „Oida/Oide“.
Genau so schwer wie die Ursprünge des Wortes zu klären sind, ist die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des Wortes. Oida kann nahezu in jeder Lebenslage oder Situation passen. Die Bedeutung des Wortes ist sehr stark von dem Einsatz, der Betonung und dem Zusammenhang abhängig.
Als Beispiel:
„Oida, schleich di“: Schau das du weg kommst
„Geh, schleich di Oida“: Das kann ja nicht wahr sein.
Oft dient „Oida“ aber auch zur direkten Anrede einer Person. Ich würde in diesem Fall abraten, einen Polizisten, Richter oder dergleichen mit „Oida“ oder „Oide“ anzusprechen. Diese Anrede wurde in Wien einem Jugendlichen zum Verhängnis. Bei einer Kontrolle soll er den Polizisten mit den Worten „Was willst du, Oida?“ angesprochen haben.
Folge: 100 € Strafe oder zwei Tage ins Gefängnis.
Wenn man Oida/Oide zum Beispiel im Bezug auf den Partner/die Partnerin verwendet, ist es oft ein sehr abfälliger Begriff. „Mei Oide wü ned das i mit kumm.“
Es aber durchaus auch ein Wort sein, das Verbundenheit und Freundschaft zum Ausdruck bringen soll. „Leiwand von dia, Oida.“ Eine andere auch sehr verbreitete Einsatzmöglichkeit hat eigentlich überhaupt keine Bedeutung. Es ist einfach ein Lückenfüller, oder wird wahllos in irgendwelche Sätze eingefügt. „Oida, mia is schlecht!.“
Oida ist aus dem wiener Sprachgebrauch kaum mehr wegzudenken. Mittlerweile gehört es zu Wien, wie die Melange oder natürlich das Wiener Schnitzel.
//Alex