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Ein Ausflug zu „Dialog im Dunkeln“

Der Tag an dem ich mich in der Telefonzelle verlaufen habe.

Ein Patient berichtet über seine Erfahrungen.

Letztens hatte ich mit der dezentralen-Gruppe einen wirklich schönen und interessanten Ausflug. Wir hatten einstimmig dieses Ziel gewählt und waren am Vormittag schon alle recht gespannt und voller Vorfreude. Unser Weg führte uns zu „Dialog im Dunkeln“, dort tauschen Sehende mit Blinden für ein paar Stunden die Rollen und erleben Alltagssituationen so, wie ein Blinder sie erlebt. Geführt wird man dabei von blinden Guides.
Wir fuhren in zwei Gruppen zur Freyung, wo sich gleichim Innenhof der Eingang befindet.Wir wurden dann in zwei Gruppen aufgeteilt und unser Scout gab jedem von uns einen Blindenstock und dann ging es schon ab in die absolute Dunkelheit. Mit „dunkel“ meine ich auch „richtig dunkel“. Ich versuchte irgendwie, einen kleinen Lichtschimmer zu erkennen. Aber nichts!Unser Guide hieß Harald und auf Grund eines Unfalles erblindete er. Da man den Sehnerv nicht transplantieren kann, wartet Harry jetzt auf die Wunder der Zukunft, da die Mediziner gerade auf der Suche nach einer Lösung sind. Und das würde bedeuten, dass Harry wieder sehen kann.Zurück ins Dunkle und zu unserer Gruppe also: wir liefen hintereinander. Er zeigte uns einige Sachen. Wer hätte gedacht, dass sogar drei originale Autos dort herumstehen. Postkästen,Telefonzellen usw. waren auch mit von der Partie. Wir sollten mit bloßen Berührungen erkennen, was wir in den Händen hielten. Ich schaffte es sogar, mich in der Telefonzelle zu verirren. Ein paar Sekunden später half mir Harry wieder hinaus. Ein ganz besonderes Spektakel war eine Fahrt mit einem Boot. Es war sehr gut gemacht. Und auch kleinere Wassertropfen machten die Illusion perfekt. Mit dem täuschend echten Boot angekommen, stiegen wir aus und gingen dann nach ein paar Metern in eine Bar, wo wir auf den Cent genau unser Rückgeld zurück bekamen. Das machte mich fast sprachlos.Unser Guide Harry war ein sehr Netter und erklärte uns alles und gab uns auf jede Frage eine gute Antwort. Es war wirklich sehr aufregend und ich kann nur Jedem empfehlen, die Veranstaltung zu besuchen. Man taucht komplett in die Welt eines Blinden ein. Es war wirklich sehr interessant und eine ganz besondere Erfahrung. Nachdem beide Gruppen unter großem Gelächter durchgeführt waren, waren wir erleichtert als wir wieder Licht sahen. Danach gingen einige Leute der Gruppe noch auf einen Kaffee, was den Ausflug perfekt abschloss. Ich möchte mich auf diesem Weg herzlichst bei Fr. Eichinger für  den schönen Tag bedanken.
//Helmuth